Tag 9

12.7.2024

Schnitzeljagd in Perugia

Nach einer sehr erholsamen Runde Schlaf machte ich mich nun auf die Suche nach dem verborgenen Schatz. Aka die Italienische Zentrale des Jakobswegeverband. Da man auf der Internet Seite keine genau Adresse sonder nur eine grobe Richtung finden konnte war mir bereits klar: das kann lustig werden. Zuerst einmal aber musste ich das Auto erneut durch die engen Gassen Perugia manövrieren bis ich endlich einen geeigneten Parkplatz fand. Gut möglich, dass ich dort ein anderes Auto angestubst habe. Naja egal. Perugia ist zwar sehr schön (siehe Foto)

jedoch besteht die Innenstadt nur aus unbeschrifteten Gassen. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund für die fehlende Adresse. Also folgte ich der groben Beschreibung, welche man auf der Internetseite fand, und traf auf GARNICHTS. Weit und breite keine Spur von dieser mysteriösen Organisation. Als ich dort also nicht fündig wurde weitete ich meinen Suchbereich aus. Leider ohne Erfolg.

Wenigstens gab es schöne Aussichten🥲 Naheliegend war es jetzt Menschen zu fragen, ob diese nicht vielleicht die Richtung wissen. Wieder NICHTS. Als letzen Ausweg suchte ich dann das Universitätsgebäude für alte Geschichte auf. Vielleicht wissen die ja was. Es war zwar geöffnet, die Rezeption jedoch nicht besetzt. Als ich nach langem warten gerade gehen wollte, lief mir ein Professor über den Weg welcher, oh Wunder, auch nicht weiter wusste. Zufällig kam dann noch einer seiner Kollegen vorbei. Und der wusste endlich, wo ich hin muss. Ich ging also voller Freude zu dem beschrieben Ort, und fand NICHTS. Da ich noch 8 Stunden Autofahrt vor mir hatte (ich wollte keine Maut zahlen, also entschloss ich mich dazu über Landstraßen zu fahren) packte ich also meine sieben Sachen und fuhr von dannen.

Die Sonne näherte sich bereits dem Horizont, als ich in der Ferne auf einem Ortsschild „Pisa“ laß. Kurzerhand beschloss ich, dem schiefen Turm einen Besuch abzustatten.

(Rechts: Ich Links: schiefer Turm)

Da ich mich für etwas besseres als die anderen Touristen halte, habe ich kein Bild gemacht, auf welchem ich den Turm stütze. Ihr wisst, was ich meine.

Da es nun aber schon ungemütlich dunkel wurde, stieg ich in mein Auto und bretterte los. Ich hatte schließlich noch 4 Stunden fahr vor mir. Da wusste ich noch nicht, dass mir 4 Stunden Serpentinen im Dunkeln in Italien bevorstehen. Zuerst düste ich noch durch Dörfer doch irgendwann zeigte das Navi an : 170 kilometer der Straße folgen. Und dann begann der Albtraum. Zuerst nur bergauf. Immer weiter. Kurve um Kurve. Als ich dann oben am Berg angekommen war, war ich ziemlich sauer über den hohen Sprit Verbrauch. Meine geniale Idee um das auszugleichen: nicht bremsen. Spoiler, dass ist dumm. Vor allem bei Nacht, in einem fremden Land, und in einem fremden Auto. Einige Male fuhr ich dann also mit etwas über 100kmh in die Kurve und wurde dabei fast in den Abgrund befördert. Oft blieb ich dann mit quietschenden Reifen auf der Gegenfahrbahn stehen, fast die Leitplanke berührend. Natürlich lerne ich nicht aus meinen Fehlern, sodass mir dies noch einige Male passierte. Zudem driftete ich zum ersten Mal. Nicht gewollt aber immerhin. Da ich nun auch schon ziemlich lange unterwegs war setzte so langsam der Sekundenschlaf ein. Das machte die Situation nicht unbedingt besser. Leider war auch kein Ende der Straße in Sicht. Letztendlich entschied ich dann, doch noch die letzten Meter auf der Autobahn zurückzulegen. Ich musste dann zwar Maut bezahlen, aber immerhin lebe ich noch. Ich habe bis heute keine Ahnung, wie dabei nichts schlimmeres geschehen ist. Gegen 3 Uhr kam ich dann in Genua an und gab endlich das Auto ab. Das Problem jetzt war aber nur: ich hatte wieder keinen Schlafplatz. Und diesmal war ich leider nicht in einem kleinen ungefährlichen Bergdorf, wo mein größter Feind ein Wildschwein war. Hier kann echt etwas passieren, wenn man einfach auf einer Bank schläft. Wie und ob ich das ganze überlebt habe erfahrt ihr heute aber noch nicht.


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