Tag 5&6

8.7.2024-9.7.2024

Mein Aufenthalt in Parma näherte sich langsam dem Ende zu also nahm ich erneut meinen Rucksack und machte mich auf in Richtung Innenstadt. Beim Check-Out wünschte mir die Frau am Empfang „buon viaggio“. Ich wusste damals noch nicht genau was dies hieß und wiederholte es einfach. Ich dachte das heißt sowas wie „noch einen schönen Tag“. Naja, stellt sich heraus, dass es „gute Reise“ hieß. Ähnlich peinlich war es, als ich realisierte, dass es nicht „gracias“ sondern „Grazie“ heißt. Zum Glück sind die Italiener da nachsichtig. In Frankreich wäre ich für ähnliche Vergehen vermutlich hingerichtet worden. Da ich nun wieder meinen Rucksack mit mir rumtragen musste entschloss ich mich, nicht mehr all Zuviel zu laufen und setzte mich für 3 Stunden am Bahnhof hin. Ich saß dann zwar am richtigen Ort, schaute aber auf das falsche Gleis. Ich wunderte mich dann, dass die Bahn nicht kam. Und als ich mich dann aus Zufall umdrehte fuhr mein Zug gerade weg 🫠

(Hier ein Foto auf dem der bereits abgefahrene Zug zu sehen ist)

Letzt endlich saß ich dann doch irgendwann im Zug in die falsche Richtung. Dies war jedoch geplant, da es keine Direktverbindung von Parma nach Genua gibt, also musste ich zuerst erneut nach Mailand fahren. Der Anschlusszug von Mailand nach Genua benötigte eine Reservierung. Da der Zug in dem ich jetzt saß jedoch verspätet war zögerte ich noch etwas mit dem Kauf. Am Ende war ich zwar pünktlich da, es gab jedoch keine Plätze mehr. Also erneut warten. Gegen kurz vor 8 kam ich dann endlich in Genua an und ging zum Hostell. Da dies jedoch einem Labyrinth ähnelte dauerte es eine Weile, bis ich mein Zimmer fand.

(Dazu sag ich einfach mal nichts)

Da es draußen wieder halbwegs erträglich war erkundete ich noch etwas die vielen Gassen der Stadt. Beim Anblick von Personen die gerade Heroin nehmen kam auch sofort Heimatgefühl auf. Allgemein ist die Stadt stark von Armut geprägt. Auf den Hauptstraßen wimmelte es nur so von Touristen und luxusgeschäften, während 20 Meter weiter Menschen am Abgrund leben. Durch gentrifizierung wird die eigentliche Bevölkerung immer weiter vertrieben. In den Gassen war eine Menge Graffiti gesprüht mit Schriftzügen wie „fuvk gentrification“ oder „fuvk tourists“. (Davon ein Foto zu machen wäre definitiv nicht angebracht deswegen hier nur die Schilderung). Dies ist jedoch kein Einzelfall. Immer, wenn man mit Leuten, die in Italien wohnen redet, hört man den Unmut über den Massentourismus, der die Städte und die Natur zerstört. Da es nun aber schon spät wurde machte ich mich auf ins Land der Träume. Am nächsten Morgen genoss ich dann das beste Frühstück bisher.

Gutes Frühstück=Glücklicher Philipp.

Meine große Aufgabe für diesen Tag war es, meine Wäsche zu waschen. Das Hostell bietet an dies für 8€ zu tun. Da ich aber ein Sparfuchs bin wollte ich dies anderswo günstiger erledigen. Also habe ich mir auf Google Maps 2 Orte herausgesucht die ich aufsuchen wollte. Also fix in den Bus und auf ging es.

Beim aussteigen begrüßte mich dann diese tolle Aussicht und ich marschierte voller Freude, bei 34 Grad, in Richtung Waschsalon. Nanu, dachte ich dann, als ich herausfand, dass der Waschsalon garnicht existiert. So ein Mist aber auch. Also ab zum nächsten. Bedauerlicherweise existierte dieser auch nicht. Vertraut niemals Google Maps in Italien!!! Über ein paar Umwege fand ich dann doch noch einen und war dann sehr erstaunt, als man mir sagte, ich müsste 18€ bezahlen. Es handelte sich hier nämlich leider nicht um einen Selbstbedienungswaschsalon sondern um eine professionelle Wäscherei. Da der Verkäufer aber bereits im Besitz meiner Klamotten war blieb mir nichts anderes übrig, als das Geld zu bezahlen. Meine Laune war dann erstmal im Keller, bis ich mich dann an einen Laden erinnerte mit einem großen Schild, auf welchem „Empanadas“ drauf stand. Da diese immer ein Hochgenuss sind frohlockte ich also in Richtung dieses Ladens. Dort erfuhr ich dann, dass es nur zu bestimmten Zeiten Empanadas gäbe. Gerade war keine dieser Zeiten. Schade Marmelade.

Beim Anblick dieser Poster erhellte mein Geist jedoch wieder. Zurück im Hostell unterhielt ich mich ein wenig mit Raymond, meinem Zimmerkollegen, bevor ich dann von der Küche des Hostells gebrauch machte. Dort gibt es nämlich kostenlose Nudeln (die man natürlich selbst kochen muss). Und kostenlos ist immer gut, also entschied ich mich, heute kein Geld für essen auszugeben. Wie zu erwarten sind rohe Nudeln kein Hochgenuss aber besser als nichts. Irgendwie muss ich die Verluste durch das teure waschen ja wieder ausgleichen. Nach dem Essen begab ich mich dann in die Lounge des Hostells um Fußball zu gucken. Eigentlich halte ich ja nicht viel von Fußball aber Public Viewing ist schon ganz lustig.

So gingen also Tag 5&6 meiner Reise zu Ende. Hier wie immer noch ein paar Bilder.

(Supermarkt im Keller)


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